Jugendzentrum M24 & 1 mit dem Mühldorfer Jugendparlament zu Besuch in Brüssel – „Wir Jugendlichen – für ein faires, friedliches, inklusives und modernes Europa“
Nach zweijähriger Corona-bedingter Pause fand der 5. „Bayerische Tag der Jugend“ in Brüssel statt. Rund 40 junge Menschen im Alter von 17 bis 25 Jahren starteten per Zug ins politische Zentrum der Europäischen Union. Dort hatten sie die Möglichkeit, mit Entscheidungsträger:innen und anderen relevanten Akteur:innen der Europapolitik bei Hintergrundgesprächen, Vorträgen und Diskussionen ins Gespräch zu kommen. Höhepunkt der viertägigen Reise war der große Aktionstag am 10. November, welcher wieder in Vertretung des Freistaates Bayern bei der EU stattgefunden hat.
Und mit dabei das Jugendzentrum und das Jugendparlament der Kreisstadt Mühldorf a. Inn.
Erfolgreich konnten sie sich in enger Zusammenarbeit unter nur sieben Jugendgruppen aus ganz Bayern für eine begehrte Fahrt nach Brüssel bewerben. Dabei sind sie mit mehreren Projekten an den Start gegangen. Letztlich waren drei Jugendliche als Vertreter:innen des Jugendzentrums und eine Vertreterin des Jugendparlaments, Marion Pscheidl, zusammen mit der Leiterin des Jugendzentrums, Agnes Sarr, in Brüssel zu Gast.
Zwei Projekte wurden besonders vorgestellt.
Zum einen stellte das Mühldorfer Jugendparlament das Recup Pfandsystem vor, welches flächendecken in der Kreisstadt Mühldorf eingeführt werden soll. Die Idee fand großen Anklang bei Ministerin Melanie Hummel, welche den Impuls mit auf den Weg gab, das Recup-Angebot gegebenenfalls sogar um Pizzakartons zu erweitern. Auch soll es möglich sein, die Becher und Teller in jedem Getränkemarkt zurückzugeben und nicht nur bei der anbietenden Gastronomie. Bei dem Angebot geht es um das große und zukunftsrichtige Thema Nachhaltigkeit, welches nicht nur auf Regional-, Landes- oder Bundesebene, sondern auch in Europa großgeschrieben wird.
Zum anderen stellte die Gruppe von drei heranwachsenden aus den Reihen des Jugendzentrums ihre Multiplikator*innenschulung vor. Im Rahmen eines Projekts der technischen Hochschule Rosenheim am Campus Mühldorf, Fachgebiet soziale Arbeit, wurden unter anderem diese drei Jugendlichen ausgebildet, um für andere Jugendliche Führungen im KZ Außenlager Mühldorfer Hart durchzuführen. Auch dieses Projekt gefiel Europaministerin Melanie Hummel, sowie dem 1. Vorstand des bayerischen Jugendrings, Matthias Fack, sehr gut. Sie zeigten sich begeistert und nahmen sich viel Zeit um am Mühldorfer Messestand mit der Mühldorfer Ansprechpartnerin, Agnes Sarr, sowie der Jugendgruppe zu debattieren. Die Außen-Gedenkstätte war der Ministerin durch eine Förderung aus einem Fonds bereits im Vorfeld bekannt.
Die heimischen Jugendlichen arbeiteten zudem in unterschiedlichen Workshops, in welchen Themen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Frieden erörtert und themenbezogen ausgearbeitet wurden. Im Anschluss gab es unterschiedliche „KeyNoteSpeeches“. Auch hier ging es mitunter um die Notwendigkeit eines Europäischen Pfandsystem. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass es in der Bundesrepublik seit vielen Jahren ein bewährtes System gibt, ist es nur schwer zu begreifen, dass man einige Trinkflaschen, die man sich zum Beispiel in Österreich kauft, nicht zurückgeben kann, sondern diese im Müll landen, erklärt Agnes Sarr. „Es ärgert die Jugendlichen, dass es Europa bis dato noch nicht geschafft hat, ein einheitliches System anzubieten, denn immerhin geht es um deren Zukunft.“ so Agnes Sarr weiter.
Es gibt aber auch Grund zur Freude. Denn gleichzeitig muss man auch sehen, dass es schon große Erfolge gibt. Beispielsweise wurde das Wahlalter für die Europawahl von 18 auf 16 Jahre gesenkt. Dieses unterstützt der Bayerische Jugendring bereits seit vielen Jahren und freut sich über den „Etappensieg“.
Textunterschrift:
Zu Gast in Brüssel (von links nach rechts):
Marion Pscheidl (Vertreterin Jugendparlament), Agnes Sarr (Leitung Jugenzentrum) Sabrina Zitzelsberger, Melanie Utzschmied, sowie Hesham Ceikh Mustafa (Vertreter:innen Jugendzentrum)